Der Krypto Crash in den letzten Wochen war heftig. Gründe, warum die Kryptowährungen Bitcoin, Ethereum und Co. so heftig abstürzten, gibt es einige. Noch im November 2021 lag der Bitcoin-Kurs bei rund 68.000 Dollar. Einige in der Krypto-Szene sahen schon bald die 100.000 Dollar Marke fallen. Doch dann der Absturz. Seit Jahresanfang ist der Bitcoin um die 60 Prozent gefallen. Konnte gerade noch die 18.000 Dollar Marke halten. Ethereum stürzte noch heftiger ab. Am 1. Januar 2022 lag der Ethereum-Kurs bei rund 3760 US-Dollar. Der Crash-Tiefpunkt der zweitbeliebtesten Kryptowährung lag am 18. Juni 2022 bei 993 Dollar.
Warum kam es zum Krypto Crash?
Der Bitcoin ist quasi immer noch die Leitwährung der Kryptowährungen. Als die Marke von 20.000 Dollar fiel und der Kurs weiter fiel, hatte das eine Signalwirkung auch für Krypto-Investoren und Anleger von anderen digitalen Währungen. In der Krypto-Szene sprach man vom Beginn eines „Krypto-Winters“. Doch die Crash-Gründe kommen auch aus einer anderen Ecke.
Warum und wie es zum Krypto Crash kam?
Faktoren die den Krypto Crash u.a. mit auslösten sind:
- hohe Inflationsrate
- steigender Leitzins
- Angst vor einer Rezession
- anhaltender Ukraine-Krieg
Die steigende Inflation, die USA hat die höchste Inflation seit 40 Jahren, und deren Folgen sind einer der Gründe für den Krypto Crash. Denn die US-Notenbank reagierte und erhöhte den Leitzins kräftig. Andere Notenbanken folgten bald der US-Notenbank und erhöhten ebenfalls ihre Leitzinsen. Die schlechte Stimmung an den Finanz- und Kryptomärkten wird durch den anhaltenden Ukraine-Krieg, die Sorge vor einer Rezession und den anhaltenden Lockdowns in China nur noch verstärkt. Kommt es dann zu Panikverkäufen wie bei den Krypto Leitwährungen Bitcoin, Ethereum und Co., dann ist ein Crash die Folge. Ein weiterer Grund für den Crash dürfte die Anleger-Struktur sein. Waren es in der Frühphase oft Privatpersonen, die in Bitcoin und andere Kryptowährungen investierten, sind jetzt auch institutionelle Anleger wie große Fonds mit im Boot. Wenn diese dann kaufen oder verkaufen, kommt es schnell zu großen Marktbewegungen und heftigen Ausschlägen.
Doch nicht nur die digitalen Währungen sind vom Crash-Szenario bzw. stark fallenden Kursen betroffen. Auch der Aktienmarkt gab schwer nach. Der Deutsche Aktienindex DAX verlor seit Jahresbeginn rund 18 Prozent. Der US-Index Nasdaq gab sogar über 19 Prozent seit Jahresbeginn nach.
Wann steigt der Bitcoin Kurs und andere Kryptowährungen wieder?
Wird der viel zitierte „Krypto-Winter“ noch eisiger und frostiger oder steigen die Kurse von Bitcoin, Ether und anderen bald wieder? Dass sich der Bitcoin-Kurs momentan um die 20.000 Dollar Marke stabilisiert, kann als gutes Zeichen gesehen werden. Doch wie fragil ist die Situation? Coinbase-CEO Brian Armstrong hat noch seine Bedenken und fürchtet, wenn es zu einer Rezession kommen sollte, werden auch die Kurse der Kryptowährungen weiter fallen.
Binance-CEO Changpeng Zhao ist da schon etwas positiver gestimmt. Dieser nannte den Krypto-Crash „normale Marktschwankungen“ und äußerte sich dem „Guardian“ wie folgt:
„Ich denke, dass es angesichts des Preisverfalls vom Allzeithoch von 68.000 auf jetzt 20.000 Dollar wahrscheinlich eine Weile dauern wird, bis er wieder steigt. Es wird wahrscheinlich ein paar Monate oder ein paar Jahre dauern.“
Krypto Crash – was tun?
Bei t3n hat man die Zahlen von Glassnode sich angeschaut. Und zwar konkret, wie viele Bitcoins sich auf Krypto-Börsen befinden. Die aktuellen Zahlen zeigen, dass seit dem 14. Juni 2022 rund 108.200 Bitcoins, die Wallet der größten Krypto-Börsen verlassen haben. Die Anzahl von Bitcoins auf Krypto-Börsen nehmen in einem ängstlichen Marktumfeld eher zu. Momentan stabilisieren sich die Anzahl der Bitcoins wieder. Zudem sind 61 Prozent der Bitcoins seit über einem Jahr im Besitz. Das könnte bedeuten, dass ein Großteil der Investoren langfristig von Bitcoin überzeugt ist, so die Interpretation bei t3n.
Ob Krypto-Investoren ihre jetzigen Anlagen in Kryptowährungen weiter halten, verkaufen oder sogar zukaufen, bleibt abzuwarten. Für den Normalanleger kommen wohl eher traditionelle Anlagestrategien in Frage.